1.Kor 15,35-44.51

35 Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Leib kommen sie?
36 Tor! Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn.
37 Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen <Samenkörner>.
38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und jedem der Samen seinen eigenen Leib.
39 Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes <ist das> der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes und ein anderes das der Vögel und ein anderes das der Fische.
40 Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber eine andere ist die Herrlichkeit [oder der Glanz] der himmlischen, eine andere die der irdischen;
41 eine andere die Herrlichkeit [oder der Glanz] der Sonne und eine andere die Herrlichkeit [oder der Glanz] des Mondes und eine andere die Herrlichkeit [oder der Glanz] der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit [oder an Glanz].
42 So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit.
43 Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft;
44 es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen. [...]
51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,[1]


Gottes Vielfalt ist überwältigend. Das hat er in der Schöpfung eindeutig bewiesen. Es gibt so viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Bis heute sind nicht alle entdeckt. Besonders im tropischen Regenwald werden ständig neue Tiere und Pflanzen entdeckt. Und wie viele mögen durch den Raubbau der Menschen an der Natur schon längst vor ihrer Entdeckung ausgestorben sein. Und selbst die Tiefen des Meeres überraschen durch ungeahnte Schönheit in der Tierwelt – und das in Tiefen, wo gar nicht genug Licht ist, um die Schönheit zur Geltung zu bringen. Gerade diese verschwenderische Schönheit und Vielfalt zeugt von der Existenz Gottes. Denn wie hätte dies alles durch Evolution entstanden sein sollen, die ja durch Selektion und Auslese auf Funktionalität bei minimalem Aufwand ausgelegt ist? Die Farb- und Gestaltungsvielfalt ist dagegen überflüssig und evolutionär nicht erklärbar. Aber Gott liebt Vielfalt und Schönheit – und geht nicht sparsam damit um!

Heute leben über 6 Milliarden Menschen auf der Erde. Und keine zwei sind gleich. Selbst eineiige Zwillinge unterscheiden sich geringfügig voneinander.

Jeden Winter fallen Tausende von Schneeflocken auf die Erde, und doch sind nicht zwei von ihnen identisch:

„Die atmosphärischen Entstehungsbedingungen von Schneeflocken sind sehr eng begrenzt. Sie bilden sich nur in einem schmalen Temperaturbereich von –14 bis –17 °C und bei einer Wasserdampfsättigung der Luft von mehr als 108 %. Die Schneeflocken haben eine sechsstrahlige Grundform und messen etwa ein, manchmal bis zu drei Millimeter Durchmesser. Das Gewicht einer Schneeflocke variiert im Bereich von einem zweihundertstel bis zu einem halben Milligramm. Es ist mathematisch beweisbar, dass jede einzelne Schneeflocke ein historisch einmaliges Exemplar darstellt. Nie hat es und nie wird es wieder eine Wiederholung desselben Musters geben.“[2]

Gleiches gilt für die Sterne. Ihre Zahl wird heute auf 1025 geschätzt – eine unvorstellbare Zahl: 10.000.000.000.000.000.000.000.000. Das ist ein Vielfaches mehr, als die Zahl der Menschen, die je auf dieser Erde gelebt hat! Selbst ein schneller Computer bräuchte mehrere Millionen Jahre, um alle Sterne zu zählen. Doch was weder Mensch noch Computer können – das kann Gott!

ER zählt die Vielzahl der Sterne, er hat für jeden einen Namen, mit dem er sie ruft, (ohne die Namen zu vergessen). Und er hat sogar alle Sterne, die ein Computer nur in zig Millionen Jahren zählen könnte, an einem Tag geschaffen (1.Mo 1,14-19). Und das nicht als Massenproduktion – jeder Stern ist ein Individuum mit eigener Herrlichkeit, d.h. besonderem Glanz (1. Kor 15,41). Wir können über die Größe und Weisheit Gottes, die sich in der Schöpfung offenbart, nur staunen und IHN voll Bewunderung anbeten.

Er zählt die Zahl der Sterne, er ruft sie alle mit Namen. (Ps 147,4) [3]

Wie zahlreich sind deine Werke, o HERR! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deiner Reichtümer. (Ps 104,24)

Denn du hast mich erfreut, HERR, durch dein Tun. Über die Werke deiner Hände juble ich. Wie groß sind deine Werke, HERR! Sehr tief sind deine Gedanken. (Ps 92,5-6)

Doch auch wenn wir uns Menschen betrachten, müssen wir feststellen, dass jeder individuell auf eine erstaunliche, ausgezeichnete, wunderbare Weise gemacht ist. Sicherlich, wir alle haben Fehler und Schwächen. Noch sind unsere Leiber „nackte Körner“ (V.37). Die Nacktheit erinnert an den Sündenfall (1.Mo 3,10-11). Alle Schwachheiten, Fehler und Sünden unseres Lebens sind Folgen des Sündenfalls (Röm 5,12; 8,20-23).

Und dennoch lässt jeder Mensch auf die Größe und Genialität seines Schöpfers schließen! (Wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig mehr daraufhin untersuchen würden, wie toll der Herr die anderen Menschen gemacht hat, wie er mir durch sie hilft, meine Schwächen auszugleichen usw., anstatt nur auf das zu sehen, was – als Spätfolge des Sündenfalls – nicht so perfekt geraten ist?)

Ich preise dich darüber, daß ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. (Ps 139,14)

Bei der Wiederkunft Jesu, wenn die Glaubenden entrückt und verwandelt und die im Glauben gestorbenen als unverwesliche Menschen auferweckt werden, wenn also die ganze Gemeinde mit himmlischen Herrlichkeitsleibern beim Herrn ist, dann wird auch der letzte Makel für immer von uns verschwunden sein und der himmlische Glanz durch nichts mehr getrübt werden können. Niemand muss befürchten, dadurch an Individualität einzubüßen. Wenn selbst für die viel größere Zahl von Sternen gilt: „es unterscheidet sich Stern von Stern Herrlichkeit“ (1. Kor 15,41), wie viel mehr wird das für uns gelten! Auch uns wird er persönlich mit Namen rufen, denn jeder wird einen neuen Namen erhalten. Diesen neuen Namen kennt nur derjenige, der ihn empfängt, und natürlich der Herr, der uns den Namen gibt. Der neue Name wird ein Zeichen der neuen, engen Beziehung sein, die wir dann für immer zu ihm haben werden (so wie sich nahestehende Personen oft mit „Kosenamen“ nennen - ein Ausdruck der engen Verbundenheit) und die durch keine Sünde mehr getrübt werden wird.

Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt. (Offb 2,17)

Schon die jetzige, durch den Sündenfall in Mitleidenschaft gezogene Schöpfung versetzt uns angesichts ihrer Schönheit oft in Staunen und Bewunderung. Wie gewaltig wird erst die himmlische Schönheit und Herrlichkeit sein! Deshalb lesen wir in der Offenbarung, dem Buch, das uns besonders viel über die zukünftigen Ereignisse berichtet, so oft von bewundernder Anbetung Gottes und Jesu Christi. Bald schon werden wir die himmlische Herrlichkeit, den herrlichen Schöpfer, Jesus Christus, und unseren Himmlischen Vater von Angesicht zu Angesicht sehen! Wie überwältigend muss dieser Moment sein. Wir dürfen uns schon heute von ganzem Herzen darauf freuen!

Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron her und um die lebendigen Wesen und um die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis. Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm den Lobpreis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an. (Offb 5,8-14)

Und eine Stimme kam vom Thron her, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte, die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Großen! (Offb 19,5)

 

Fußnoten

[1] Zitiert nach der Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag). <zurück>
[2] W. Gitt: Signale aus dem All. Wozu gibt es Sterne? (cLv) Bielefeld 1993. S. 28 <zurück>
[3] Die folgenden Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert. <zurück>