Auch aus dem AT können wir viel für unser Leben lernen! Im folgenden sollen daher einige Gedanken zu 1.Samuel 15 wiedergegeben werden. Dabei soll keine vollständige Auslegung gegeben, sondern statt dessen der Schwerpunkt auf die Übertragung in unser Leben gelegt werden.[1]

Röm 15,4 Denn alles, was früher geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.

1.Kor 10,11 Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist.

2.Tim 3,16-17 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig [vollkommen – unrev. Elb] sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.



Sauls Sünde – Gottes Reue: Verse 1-11

1 Samuel sagte zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, um dich zum König über sein Volk, über Israel[a], zu salben. So höre nun auf die Stimme der Worte des HERRN! a) Kap. 10,1; 2Kö 7,1

2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan, wie es sich ihm in den Weg gestellt hat, als Israel aus Ägypten heraufzog[a]. a) 2Mo 17,14

3 Nun zieh hin und schlage Amalek! Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Schaf, Kamel und Esel[Aa]! A) w. vom Mann bis zur Frau, vom Kind usw. a) Kap. 22,19; 3Mo 27,29; Jos 10,39

4 Da rief Saul das Volk auf und musterte sie in Telem[a], 200 000 Mann zu Fuß und 10 000 Männer aus Juda. a) Jos 15,24

5 Und Saul kam bis zur Stadt der Amalekiter und legte einen Hinterhalt in das Tal[a]. a) Jos 8,12

6 Und Saul ließ den Kenitern[a] sagen: Geht, weicht, zieht weg von den Amalekitern[A], daß ich dich nicht mit ihnen wegraffe! Denn du, du hast allen Söhnen Israel Gnade erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen[b]. Da zogen die Keniter fort von Amalek[B]. A) w. zieht weg aus der Mitte der Amalekiter B) w. wichen die Keniter aus der Mitte Amaleks a) Kap. 27,10; 1Mo 15,19; Ri 1,16 b) 4Mo 10,29-32

7 Und Saul schlug die Amalekiter[a] von Hawila bis nach Schur[b], das vor Ägypten liegt. a) Kap. 14,48 b) Kap. 27,8; 1Mo 16,7

8 Und er ergriff Agag[a], den König der Amalekiter, lebend. Und an dem ganzen Volk vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwertes[b]. a) 4Mo 24,7.20 b) Kap. 22,19; 3Mo 27,29; Jos 10,39

9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag[a] und die besten Schafe und Rinder und die Tiere vom zweiten Wurf[A] und die Lämmer und alles, was wertvoll war, daran wollten sie nicht den Bann vollstrecken. Alles Vieh aber, das verachtet[B] und schwächlich war, daran vollstreckten sie den Bann[b]. A) aram. Üs: das Mastvieh B) so nach der griech, aram, syr. und lat. Üs. Der Mas. T. ist unverständlich. a) 1Kö 20,34 b) Kap. 28,18; Jos 6,18

10 Da geschah das Wort des HERRN zu Samuel:

11 Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe[a]; denn er hat sich von mir abgewandt[b] und hat meine Worte nicht ausgeführt[c]. Da entbrannte dem Samuel der Zorn[A], und er schrie zu dem HERRN die ganze Nacht[d]. A) lat. Üs: Das tat Samuel bitter weh a) V. 35; 1Mo 6,6 b) 1Kö 11,9 c) 1Chr 10,13; Jer 18,10 d) Kap. 8,6

Saul führte Gottes Auftrag nicht aus, sondern verschonte Agag und die besten Tiere. Darauf heißt es in Vers 11, dass es Gott reute, dass er Saul zum König gemacht hatte. Es war bereits das zweite Mal, dass Saul die Anordnung Gottes missachtet hatte. Bereits nach dem ersten Mal hatte Gott beschlossen, das Königtum von Saul nicht bestehen zu lassen.[2] Nun reute es ihn sogar, Saul zum König gemacht zu haben. Wenn Gott etwas reut, dann handelt es sich nicht um Kleinigkeiten, sondern um schwere Sünden. Kurz vor der Sintflut war die Sündhaftigkeit der Menschheit so schlimm geworden, dass es ihn reute, die Menschen geschaffen zu haben und er beschloss, sie zu vernichten.[3] Nur Noah wurde aus Gnade gerettet, weil er Gott glaubte (nicht, weil er so viel besser war als die übrigen der Menschen!).[4]

>> Auch wir sind von Natur Sünder. Aber durch den Glauben werden wir dem Gericht Gottes [5], das am Ende über diese Welt kommen wird, dem Gericht entfliehen.[6]

Es gibt aber auch ein positives Reuen Gottes, wie Psalm 106 zeigt. Nachdem das Volk Israel Gott auf der Wüstenwanderung wiederholt versucht [7] und im Land Kanaan die fremden Nationen nicht vertrieben und Götzendienst betrieben hatte [8], wurden sie als Strafe von ihren Feinden bedrängt.[9] Doch Gott reute ihr Elend und er ließ sie Gnade finden![10]

Auch nach der Einnahme Judas und Jerusalems durch die Babylonier reute den Herrn das Unglück, dass er ihnen angetan hatte, und versprach ihnen Rettung und Befreiung, wenn sie auf ihn hören und nicht nach Ägypten ziehen würden.[11]

>> Wie gut, dass unser Gott so gnädig ist und er uns sogar aus der Knechtschaft des To-des befreit hat.[12]

Samuel schreit, nachdem der HERR ihm von der Sünde Sauls berichtet hat, zum HERRN (V.11), wie er es bereits in der Vergangenheit getan hatte und dem Volk für die Zukunft versprochen hatte.[13] Auch Mose hatte dies oft erfolgreich getan.[14] Samuels Gebete hatten vor Gott nicht weniger Bedeutung als Moses’,[15] aber Gott hatte Saul bereits verworfen [16] (weil er nicht zur Buße bereit war), so dass keine Fürbitte mehr half.

>> Möge doch auch unser „Geschrei“ über alles, was uns bedrückt, zuerst an den HERRN gerichtet werden!

Sauls Selbstverherrlichung: Vers 12

12 Und am frühen Morgen machte Samuel sich auf[a], um Saul zu begegnen[A]. Da wurde Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel[B] gekommen[b]. Und siehe, er hat sich ein Siegeszeichen errichtet[c], und er hat sich gewandt und ist weitergegangen und nach Gilgal hinabgekommen. A) w. Saul entgegen B) d. i. Karmel in Juda a) Kap. 17,20; 1Mo 21,14 b) Kap. 25,2; Jos 15,55; 2Sam 23,35; 2Chr 26,10 c) 2Sam 18,18

Samuel machte sich früh am Morgen auf, um zu Saul zu gehen. Möge uns dies eine Lehre sein, den Dingen Gottes immer die höchste Priorität zu geben und sie nicht (bis ins Ungewisse) zu verschieben. Es gibt nichts wichtigeres. Nicht umsonst finden wir in der Bibel zahlreiche Beispiele, dass Gottes Diener sich früh aufmachen.[17]

Vermutlich ahnte Saul bereits, dass er falsch gehandelt hatte und sein Ruhm am schwinden war. Deshalb errichtete er in Karmel (einer Stadt in Juda) ein Siegeszeichen, wahrscheinlich mit dem Ziel, dass man auch in späteren Zeiten noch an ihn und seine Siege denken würde. Absalom, ein Sohn Davids, errichtete sich ebenfalls einen Gedenkstein, damit sein Name nach seinem Tode in Erinnerung bliebe.[18] Auch heute noch werden Denkmäler errichtet, um an bestimmte Personen oder Ereignisse zu erinnern. In Gottes Augen ist es aber nicht gut, wenn wir uns selbst ehren bzw. die Ehre der Menschen suchen. Nur die Ehre, die Gott uns gibt, hat wirklichen Wert.[19]

>> Von wem erwarte ich Ehre?

Sauls Uneinsichtigkeit: Verse 13 – 21

13 Als Samuel zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du von dem HERRN![a] Ich habe das Wort des HERRN erfüllt[b]. a) Kap. 23,21; Ri 17,2; Rt 3,10 b) Spr 28,13

14 Und Samuel antwortete: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren kommt[A], und ein Brüllen von Rindern, das ich höre? A) w. diese Stimme von Schafen in meinen Ohren

15 Saul sagte: Von den Amalekitern hat man sie gebracht, denn das Volk[a] verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern; an den übrigen haben wir den Bann vollstreckt. a) 1Mo 3,12

16 Da sprach Samuel zu Saul: Halt ein, damit ich dir verkünde, was der HERR diese Nacht zu mir geredet hat[a]! Und er sagte zu ihm: Rede! a) Kap. 9,27; 1Kö 14,6

17 Und Samuel sprach: Wurdest du nicht, als du gering in deinen Augen warst, das Oberhaupt der Stämme Israels[a]? Und der HERR salbte dich zum König über Israel.

a) Kap. 9,21; 10,1.22; Mt 23,12

18 Und der HERR sandte dich auf den Weg und sagte: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Frevlern, an Amalek und kämpfe mit ihnen, bis du sie vernichtet hast!

19 Warum hast du denn der Stimme des HERRN nicht gehorcht[a] und bist über die Beute hergefallen und hast getan, was in den Augen des HERRN böse ist? a) 4Mo 14,41; 2Sam 12,9

20 Und Saul antwortete Samuel: Ich habe der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den der HERR mich gesandt hat. Ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an Amalek den Bann vollstreckt.

21 Aber das Volk[a] hat von der Beute genommen: Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern. a) 1Mo 3,12

Als Samuel zu Saul kommt, gibt dieser seine Sünde nicht zu, sondern behauptet, den Auftrag Gottes erfüllt zu haben (V.13). Selbst als Samuel ihn zur Rede stellt und sein Versagen aufdeckt (V. 14-19) behauptet er noch, den Willen des HERRN getan zu haben, obwohl er zugibt, den König Agag verschont zu haben (V.20). Gleichzeitig schiebt er dem Volk die Schuld zu, die besten Opfertiere verschont zu haben, um sie Gott opfern zu können. Das erinnert an den Sündenfall, wo Adam die Schuld auf Eva schob und diese die Schlange beschuldigte, an der Misere schuld zu sein.[20] Die Aussagen entsprachen zwar der Wahrheit, aber der Ausgang zeigt, dass der Mensch für sein Tun selber verantwortlich bleibt, auch wenn andere Personen oder Umstände zur Sünde beigetragen haben. Adam, Eva und auch Saul kannten Gottes Gebot und damit war ihr Tun nicht zu entschuldigen. Ein Schuldbekenntnis wäre hier am rechten Platz gewesen, aber das kam nicht.[21]

Gottes Urteil: Verse 22 – 23

22 Samuel aber sprach: Hat der HERR so viel Lust an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme des HERRN gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer[a], Aufmerken besser als das Fett der Widder[a]. a) Kap. 13,12; Spr 21,3; Pred 4,17; Jes 1,11-17; Jer 7,22.23; Hos 6,6; 8,13; Am 5,22.24; Mk 12,33

23 Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde wie Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort des HERRN verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, daß du nicht mehr König sein sollst[a]. a) Kap. 13,14; 16,1; 2Sam 7,15; Hos 13,11; Apg 13,22

Dass der HERR (wegen der Sünden des Volkes) kein Gefallen an ihren Opfern hatte, gilt nicht erst seit der Einrichtung des neuen Bundes durch den Tod Jesu. Bereits im AT gibt es zahlreiche Aussprüche des HERRN, die dies belegen.[22] Menschen lassen sich durch äußere Formen beeindrucken,[23] der HERR aber sieht auf das Herz (1.Sam 16,7)!

Bemerkenswert ist auch, wie Gott die Sünde beurteilt. Wir würden denken, dass Widerspenstigkeit und Widerstreben geringe Sünden sind. In Gottes Augen sind sie genauso schlimm wie Wahrsagerei (bis heute aktuell!), Abgötterei und Götzendienst. Hüten wir uns also davor, irgendwelche Sünden als „gering“ einzustufen und möglicherweise sogar leichtfertig auszuüben!

Sauls Ehrsucht: Verse 24 – 31

24 Saul sagte zu Samuel: Ich habe gesündigt[a], daß ich den Befehl des HERRN und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und hörte auf seine Stimme[b]. a) Kap. 26,21; 2Mo 9,27 b) 2Mo 23,2; Spr 29,25; Gal 1,10

25 Und nun, vergib mir doch meine Sünde[a] und kehre mit mir um, daß ich den HERRN anbete[b]! a) 2Mo 10,17 b) 2Sam 12,20

26 Aber Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um. Denn du hast das Wort des HERRN verworfen, und der HERR hat dich verworfen, daß du nicht mehr König über Israel sein sollst[a]. a) Kap. 13,14; 16,1; 2Sam 7,15; Hos 13,11; Apg 13,22

27 Als Samuel sich umwandte, um wegzugehen, da ergriff Saul[A] ihn beim Zipfel seines Oberkleides[a], so daß er abriß. A) w. er a) Kap. 28,14

28 Da sprach Samuel zu ihm: Der HERR hat heute das Königtum Israels von dir abgerissen[a] und es einem anderen gegeben, der besser ist als du[b].

a) 1Kö 11,11.30.31 b) Kap. 18,8; 25,30; 28,17; 2Sam 3,10; Hi 34,24; Apg 13,22

29 Auch lügt der nicht, der Israels Ruhm ist[a], und es gereut ihn nicht. Denn nicht ein Mensch ist er, daß ihn etwas gereuen könnte[b]. a) Tit 1,2 b) 4Mo 23,19; Hes 24,14

30 Und er sprach: Ich habe gesündigt![a] Aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel[b] und kehre mit mir um, daß ich den HERRN, deinen Gott, anbete!
a) Kap. 26,21; 2Mo 9,27 b) Joh 12,43

31 Und Samuel kehrte um und folgte Saul nach, und Saul betete den HERRN an[a].
a) 2Sam 12,20

Erst als Gottes Urteil ausgesprochen und sein Schicksal besiegelt ist, bekennt Saul seine Schuld. Er erkennt sogar die Ursache: Er fürchtete das Volk anstatt den HERRN und hörte auf die Stimme des Volkes anstatt auf Gottes Stimme.

Kein Mensch ist vor dieser Sünde sicher. Wir alle stehen in der Gefahr, mehr nach der Meinung der Mitmenschen zu fragen als nach Gottes Willen. Deshalb gab Gott schon Mose ein entsprechendes Gebot,[24] und auch in den Sprüchen finden wir entsprechende Warnungen.[25] Seien auch wir wachsam. Menschenfurcht passt nicht zu einem Diener Christi![26]

Der HERR beantwortet Sauls Sündenbekenntnis nicht gnädig, vielleicht weil es nur ober-flächlich ist. Denn in V.30 wird deutlich, dass Saul noch immer mehr Menschenfurcht als Gottesfurcht hat. Er bittet Samuel nicht, vor dem HERRN für ihn einzutreten, sondern darum, dass er ihn vor dem Volk ehrt.[27] Deshalb wird das bereits früher erteilte Urteil, dass Sauls Königtum nicht bestehen sollte (13,26), nun wirksam. Saul soll nicht mehr König sein (V.26-28).

Schön ist die Bemerkung in V.29, dass Gott nicht lügt. Dies gibt uns die Sicherheit, dass alle Verheißungen, die er uns gegeben hat, erfüllt werden![28]

Samuel erfüllt den Auftrag Gottes: Verse 32 – 33

32 Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her[a]! Und Agag kam widerstrebend[A] zu ihm. Und Agag sagte: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen[B]! A) Die Bedeutung des hebr. Wortes ist unklar; vielleicht: in Fesseln (wie Hi 38,31); o. heiter B) Andere üs: bitter ist der Tod a) Jos 10,22

33 Aber Samuel sagte: Wie dein Schwert Frauen kinderlos gemacht hat, so sei auch deine Mutter kinderlos unter den Frauen[a]! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal[b]. a) Ri 1,7 b) Kap. 10,8

Samuel kehrte nicht mit Saul um, damit er diesem Ehre erweise, sondern um den Auftrag Gottes zu erfüllen, Agag, den König der Amalekiter, zu töten. Diese Verse machen wieder einmal deutlich, dass Gottes Gerichte nicht ungerecht sind, sondern dass er die Menschen aufgrund ihrer Sünden bestraft. So wie Agag viele Frauen kinderlos gemacht hatte, so wurde nun auch dessen Mutter kinderlos gemacht (V.33).[29] Interessanter Weise erkennen gerade diejenigen, die gerichtet werden, an, dass Gottes Gericht gerecht ist.

Ferner kann man aus dieser Stelle ableiten, dass der HERR nicht auf bestimmte Menschen angewiesen ist. Wenn ich den Auftrag, den der HERR mir gibt, nicht erfüllen will, wird er die Sache durch einen jemand anderes ausführen. Der Ratschluss des HERRN kommt zustande, ob mit oder ohne mein Zutun.[30]

 

Fußnoten

[1] Alle Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert. <zurück>
[2] Die erste Missachtung:

1.Sam 10,8 Und geh vor mir nach Gilgal hinab! Und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir zu erkennen gebe, was du tun sollst.

1.Sam 13,6-14 Als aber die Männer von Israel sahen, daß sie in Not waren, weil das Kriegsvolk bedrängt wurde, da versteckte sich das Volk in Höhlen und Dornsträuchern, in Felsen, in Gewölben und in Zisternen. Auch gingen Hebräer über den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber war noch in Gilgal, und das ganze Volk, das ihm folgte, war voll Angst. Und er wartete sieben Tage bis zu der von Samuel bestimmten Zeit; aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das Volk fing an, von ihm auseinanderzulaufen. Da sagte Saul: Bringt mir das Brandopfer und die Heilsopfer her! Und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er eben fertig war, das Brandopfer zu opfern, siehe, da kam Samuel. Und Saul ging hinaus, ihm entgegen, um ihm den Segensgruß zu entbieten. Und Samuel sprach: Was hast du getan! [...]

Und Samuel sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot des HERRN, deines Gottes, nicht gehalten, das er dir geboten hat. Denn gerade jetzt hätte der HERR dein Königtum über Israel für immer bestätigt; nun aber wird dein Königtum nicht bestehen. Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und der HERR hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht gehalten, was der HERR dir geboten hatte. <zurück>
[3] 1.Mose 6,5-8 Und der HERR sah, daß die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, daß er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.

Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN. <zurück>
[4] Hebr 11,7 Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses. Durch ihn verurteilte er die Welt und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die nach dem Glauben ist. <zurück>
[5] vgl. 2.Pt 3,10; Off 20,4-6.11-13 <zurück>
[6] Joh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Joh 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. <zurück>
[7] Ps 106,7-33

Hebr 3,8-10 verhärtet eure Herzen nicht wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, indem sie mich auf die Probe stellten, und sie sahen meine Werke vierzig Jahre. Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen. Sie aber haben meine Wege nicht erkannt. <zurück>
[8] Ps 106,34-38 Sie vertilgten die Völker nicht, die der HERR ihnen genannt hatte. Sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke. Sie dienten ihren Götzen, die wurden ihnen zum Fallstrick. //

Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen, 38 vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. So wurde das Land durch die Blutschuld entweiht. <zurück>
[9] Ps 106,40-43 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum. Er gab sie in die Hand der Nationen, und die sie haßten, herrschten über sie. Ihre Feinde bedrängten sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. Oft errettete er sie. Sie aber waren widerspenstig in ihren Plänen, und sie verkamen wegen ihrer Ungerechtigkeit. <zurück>
[10] Ps 106,44-48 Doch er sah an ihr Elend, als er ihr Schreien hörte. Und er gedachte um ihretwillen seines Bundes, und es reute ihn in der Fülle seiner Gnade. Er ließ sie Erbarmen finden bei allen, die sie gefangen weggeführt hatten. Rette uns, HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daß wir deinen heiligen Namen preisen, daß wir uns rühmen deines Lobes!

Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Halleluja! <zurück>
[11] Jer 42,10-11 Wenn ihr in diesem Land wohnen bleibt, dann werde ich euch aufbauen und nicht abbrechen und euch pflanzen und nicht ausreißen. Denn das Unglück reut mich, das ich euch angetan habe. Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch jetzt fürchtet! Fürchtet euch nicht vor ihm! spricht der HERR. Denn ich bin mit euch, um euch aus seiner Hand zu retten und zu befreien.

Jer 18,7-8 Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es ausreißen, niederbrechen und zugrunde richten zu wollen. Kehrt aber jenes Volk, über das ich geredet habe, von seiner Bosheit um, lasse ich mich des Unheils gereuen, das ich ihm zu tun gedachte. <zurück>
[12] Hebr 2,14-15 Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, 15 und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. <zurück>
[13] 1.Sam 12,23 Auch was mich betrifft - fern sei es von mir, daß ich mich an dem HERRN versündigen und aufhören sollte, für euch zu bitten; sondern ich will euch den guten und richtigen Weg lehren. <zurück>
[14] 2.Mose 32,11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast?

4.Mose 11,2 Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu dem HERRN, da legte sich das Feuer.

4.Mose 21,7 Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesündigt, daß wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, daß er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete für das Volk. <zurück>
[15] Jer 15,1 Und der HERR sprach zu mir: Selbst wenn Mose und Samuel vor mir ständen, würde sich meine Seele nicht zu diesem Volk wenden. Treibe sie von meinem Angesicht weg, daß sie fortgehen. <zurück>
[16] 1.Sam 16,1 Und der HERR sprach zu Samuel: Wie lange willst du um Saul trauern, den ich doch verworfen habe, daß er nicht mehr König über Israel sei? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin! Ich will dich zu dem Bethlehemiter Isai senden; denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen zum König ausersehen. <zurück>
[17] 1.Mo 19,27; 21,14; 22,3; 28,28; 2.Mo (7,15; 8,16; 9,13;) 24,4; 34,4; 4.Mo 14,40; Jos 3,1; 6,12.15; 7,16; 8,10; Ri 7,1; 9,33; 21,4; 1.Sam 1,19; 9,26; 17,20; 2.Kö 6,15; 2.Chr. 29,20;

Auch Gottes Hilfe/Wort kommt früh: 2.Chr 36,15; Ps 46,6; Jer 7,13.25; 11,7; 25,3.4; 26,5; 29,19; 32,33; 35,14.15; 44,4 <zurück>
[18] 2.Sam 18,18 Absalom aber hatte es unternommen und hatte noch zu seinen Lebzeiten einen Gedenkstein für sich aufgerichtet, der im Königstal ist. Denn er sagte: Ich habe keinen Sohn, meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte den Gedenkstein nach seinem Namen genannt. Und man nennt ihn das Denkmal Absaloms bis auf diesen Tag. <zurück>
[19] Joh 5,44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht?

Joh 7,18 Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm.

Joh 8,54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.

Joh 12,42-43 Dennoch aber glaubten auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Pharisäer bekannten sie ihn nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden; denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott.

vgl. auch Mt 6,2; 23,5-7 über die Ehrsucht der Menschen, besonders der Pharisäer. <zurück>
[20] 1.Mose 3,12-13.17 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß. Und Gott, der HERR, sprach zur Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht, da aß ich.

Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; ... <zurück>
[21] Spr 28,13 Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Erbarmen finden. <zurück>
[22] Jes 1,11-17 Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer dienen? - spricht der HERR. Ich habe die Brandopfer von Widdern und das Fett der Mastkälber satt, und am Blut von Stieren, Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen - wer hat das von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten? Bringt nicht länger nichtige Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Greuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde und Festversammlung ertrage ich nicht. Eure Neumonde und eure Feste haßt meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!

Vgl. auch die anderen Parallelstellen zu 1. Sam 15,22 sowie die NT-Stelle:

Mk 12,32-33 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. <zurück>
[23] Mt 23,27-28 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. So scheint auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. <zurück>
[24] 2.Mose 23,2 Du sollst der Menge nicht folgen zum Bösen. Und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich nach der Mehrheit richtest und so das Recht beugst. <zurück>
[25] Spr 29,25 Menschenfurcht stellt eine Falle; wer aber auf den HERRN vertraut, ist in Sicherheit. <zurück>
[26] Gal 1,10 Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. <zurück>
[27] In V. 25 soll Samuel mit Saul umkehren, damit Saul den HERRN anbetet. Vielleicht ist das nur eine fromme Verkleidung seines Wunsches, mit Samuel zusammen vor dem Volk zu erscheinen und dadurch geehrt zu werden. Aber dies lässt sich nicht eindeutig aus dem Text ableiten. Dass Saul nach V. 31 wirklich den HERRN anbetet, erscheint nach seiner Verwerfung durch den HERRN eher wie religiöse Heuchelei. Wenn er den HERRN von Herzen gesucht hätte, wäre dieser ihm vermutlich gnädig gewesen. <zurück>
[28] Tit 1,1-2 Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottseligkeit gemäß ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens - das Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten verheißen hat; <zurück>
[29] Ri 1,6-7 Und Adoni-Besek floh. Sie aber jagten ihm nach, packten ihn und hieben ihm die Daumen seiner Hände und die großen Zehen seiner Füße ab. Da sagte Adoni-Besek: Siebzig Könige, denen die Daumen ihrer Hände und die großen Zehen ihrer Füße abgehauen waren, lasen Reste auf unter meinem Tisch. So wie ich getan habe, so hat Gott mir vergolten. Und sie brachten ihn nach Jerusalem, dort starb er. <zurück>
[30] Spr 19,21 Viele Gedanken sind im Herzen eines Mannes; aber der Ratschluß des HERRN, er kommt zustande.

Jes 14,24 Der HERR der Heerscharen hat geschworen und gesagt: Fürwahr, wie ich es erwog, so geschieht es, und wie ich es beschlossen habe, so kommt es zustande [...] <zurück>