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Pfingsten – Geistausgießung und Fremdsprachen

»Und als er [Jesus nach der Auferstehung] mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten die ihr, sagte er, von mir gehört habt; denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen. ... Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.« (Apg 1,4-9)[1]

Schon vor seinem Tod hatte Jesus seine Jünger damit getröstet, dass sie nach seinem Weggehen einen anderen Beistand bekommen würden, der in Ewigkeit bei ihnen sein würde.[2] Dieser Beistand ist der Heilige Geist. Er würde die Jünger an alles erinnern, was Jesus ihnen gesagt hatte, damit sie es anderen zuverlässig verkünden und auch aufschreiben konnten (zwei der Evangelien wurden von Jüngern Jesu geschrieben: Matthäus und Johannes). Darüber hinaus würde der Geist sie auch über die Dinge belehren, die Jesus ihnen nicht mitgeteilt hat, weil sie es noch nicht hätten verstehen können. Die durch den Heiligen Geist inspirierten Briefe im Neuen Testament enthalten viele Lehren, insbesondere was die Gemeinde betrifft, die Jesus noch nicht gelehrt hatte, die aber deswegen nicht weniger wichtig sind. Der Geist steht dabei nicht im Gegensatz zu Jesus Christus, sondern er trägt zu dessen Verherrlichung bei.[3] Direkt vor seiner Himmelfahrt erinnert Jesus seine Jünger ein letztes Mal daran, dass sie den Heiligen Geist empfangen würden. Der würde ihnen die nötige Kraft geben, um von ihm Zeugnis zu geben. Das wurde oft nicht gerne gehört. Angesichts dieser Widerstände ist Kraft nötig, die der Heilige Geist gibt, wie das Beispiel der Jünger zeigt. Die gleichen Jünger, die bei der Gefangennahme Jesu vor Furcht flohen[4] und ihren Herrn verleugneten,[5] sind nach der Ausgießung des Heiligen Geistes plötzlich mutige Zeugen, wie die Berichte der Apostelgeschichte zeigen.

»Und als der Tag des Pfingstfestes[6] erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.« (Apg 2,1-4)

In Jerusalem wohnten auch viele gottesfürchtige Juden, die ursprünglich nicht aus Israel, sondern aus anderen Gegenden des Römischen Reiches kamen. Diese hörten die Apostel in anderen Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Jeder Anwesende hörte so in seiner Muttersprache die frohe Botschaft Gottes![7] Da die Jünger eher ungebildete Leute waren,[8] die keinesfalls die ganzen Sprachen der anwesenden Juden gelernt haben konnten, waren alle über das göttliche Zeichen verwundert. Einige aber behaupteten spottend, dass die Jünger betrunken sein müssten.[9] Darauf hält Petrus eine Rede an die Anwesenden, in der er zeigt, dass die Ausgießung des Geistes bereits vom Propheten Joel vorausgesagt worden war (Apg 2,14-21). Die von Petrus zitierte Stelle endet mit der Verheißung, dass jeder, der den Namen des Herrn anruft, errettet werden würde! Des weiteren verkündigt er ihnen, dass der von ihnen zur Kreuzigung überlieferte Jesus – ebenfalls in Erfüllung alttestamentlicher Prophetie – von Gott aus den Toten auferweckt worden ist (Apg 2,22-32). Nach seiner Himmelfahrt hat Jesus nun den Heiligen Geist ausgegossen, was sie jetzt sehen und hören würden (Apg 2,33). Abschließend betont er nochmals, dass der von ihnen gekreuzigte Jesus derjenige ist, den Gott zum Herrn und Christus (d. h. zum von den Juden erwarteten Messias) gemacht hat. (Apg 2,36). Jesus Christus ist der Herr, durch den alle Menschen gerettet werden können![10]

»Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. ... Und mit vielen anderen Worten legte er Zeugnis ab und ermahnte sie und sagte: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht!« (Apg 2,37-40)

Die damals anwesenden Juden hatten sich durch die Kreuzigung Jesu in besonderer Weise schuldig gemacht. Deshalb ermahnte Petrus sie so eindringlich, Buße zu tun und sich retten zu lassen. Zwar hat sich kein heute lebender Mensch an der Hinrichtung des Herrn Jesus direkt schuldig gemacht. Doch kein Mensch hält die Gebote Gottes. Wer ist nicht stolz auf sich, wenigstens in bestimmten Bereichen? Wer hat noch nie gelogen? Wer hat sich noch nie mit jemandem gezankt? Wer hat noch nie einen anderen mit seiner Zunge (d.h. mit Worten) verletzt?[11] Deshalb sind alle Menschen in Gottes Augen Sünder[12] und verdienen die Todesstrafe.[13] Doch in seiner großen Gnade hat Gott, der nicht will, dass irgendjemand verloren geht, sondern dass alle errettet werden,[14] unsere Strafe auf seinen Sohn Jesus Christus gelegt,[15] damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben empfängt.[16] Deswegen gilt auch Ihnen, falls Jesus Christus noch nicht Ihr Herr geworden ist, die Mahnung des Petrus: Tun Sie Buße, bekennen Sie Ihre Sünden, damit sie Vergebung erlangen;[17] lassen Sie sich retten!

K.M. / www.bibelkonkret.de

 

Gebet:

Vater im Himmel, ich erkenne, dass ich schuldig vor dir bin. Ich möchte deinem Wort vertrauen, dass Jesus auch für mich stellvertretend am Kreuz gestorben ist. Bitte vergib mir meine Schuld, reinige mich, erfülle mich mit deinem Heiligen Geist und schenke mir neues, ewiges Leben. Amen.

 

Weitere Informationen finden Sie:

  • natürlich in der Bibel. Beginnen Sie die Lektüre am besten mit dem Neuen Testament, z. B. mit dem Johannesevangelium. Lesen Sie anschließend den Brief an die Römer.
  • bei Christen in Ihrem Freundeskreis oder Ihrer Nachbarschaft. Besuchen Sie am besten auch eine christliche Gemeinde bzw. Kirche in Ihrer Nähe.

 

Abkürzungen:

Apg → Apostelgeschichte

Hab → Habakuk

Jak → Brief des Jakobus

Jes → Jesaja

Joh → Johannesevangelium

3./5.Mo → 3./5. Buch Mose

Mt → Matthäusevangelium

2.Petr → 2. Brief des Petrus

Röm → Brief an die Römer

Spr → Sprüche

1.Tim → 1. Brief an Timotheus

 

Titelgrafik: Hermanns Clipart-Kiste, gezeichnet von Thees Carstens (R. Brockhaus Verlag, Wuppertal).

 

Fußnoten:

[1] Alle Bibelstellen werden nach der Revidierten Elberfelder Bibelübersetzung (R. Brockhaus Verlag) zitiert.

[2] Joh 14,16: ... und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit

[3] Joh 14,26: Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Joh 16,12-14: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.

[4] Mt 26,56: Da verließen ihn die Jünger alle und flohen.

[5] Mt 26,69-75: Petrus aber saß draußen im Hof; und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in das Torgebäude hinausgegangen war, sah ihn eine andere; und sie spricht zu denen, die dort waren: Auch dieser war mit Jesus, dem Nazoräer. Und wieder leugnete er mit einem Eid: Ich kenne den Menschen nicht! Kurz nachher aber traten die Umstehenden herbei und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache verrät dich. Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und gleich darauf krähte der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes Jesu, der gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

[6] Wörtlich: »Tag des fünfzigsten« (Tag nach Darbringung der Erstlingsgabe), auch »Fest der Wochen« genannt (vgl. 3.Mo 23,15-16; 5.Mo 16,9-10).

[7] Apg 2,7-8+11: Sie entsetzten sich aber alle und wunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: ... wie hören wir sie von den großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden?

[8] Apg 4,13: Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und bemerkten, dass es ungelehrte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren.

[9] Apg 2,12-13: Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weines.

[10] Apg 2,21: Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.

[11] Spr 6,16-19: Sechs Dinge sind es, die dem HERRN verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: Stolze Augen, falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet, Füße, die eilig dem Bösen nachlaufen, wer Lügen vorbringt als falscher Zeuge und wer freien Lauf lässt dem Zank zwischen Brüdern.
Spr 8,13: Die Furcht des HERRN bedeutet, Böses zu hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund, das hasse ich.
Jak 3,6-9: ... erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern, als diejenige, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf des Daseins entzündet und von der Hölle entzündet wird. ... die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind.

[12] Röm 3,23: ... denn alle haben gesündigt

[13] Röm 6,23: Denn der Lohn der Sünde ist der Tod

[14] 2.Petr 3,9: Der Herr ... da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.
1.Tim 2,4: [Gott,] welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

[15] Jes 53,5: Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. [Dies ist eine Prophetie im Alten Testament.]
Röm 4,25: [Jesus,] der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

[16] Hab 2,4: Siehe, die verdiente Strafe für den, der nicht aufrichtig ist! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Joh 3,36: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Joh 5,24: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

[17] Apg 3,19: So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden.